Franz Sachs
Werkmeister. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Franz Sachs wurde am 20.12.1906 in Waldreichs (Niederösterreich) geboren. Er arbeitete als Werkmeister im Reichsbahnausbesserungswerk (Wien-Floridsdorf).
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 18. 4. 1942 wurde Franz Sachs verhaftet und am 27. 2. 1943 gemeinsam mit Heinrich Auer, Konrad Gutleber, Wilhelm Puttinger und Otto Michael Daxbeck (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 14.7.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Wenn der Angeklagte Sachs zu seiner Verteidigung vorbringt, er habe nicht gewusst, dass der Artikel, den er für Puttinger schrieb, für die kommunistische Partei bestimmt gewesen sei, so kann er hiermit keinen Erfolg haben. Schon die Themenstellung ’Theorie und Praxis‘ beweist, dass Sachs eine gegen den nationalsozialistischen Staat gerichtete illegale Kampfschrift liefern sollte. (…) Der hochverräterische Charakter des Hetzartikels des Angeklagten Sachs ist absolut eindeutig; er enthält zahlreiche gehässige Missbilligungen und Missdeutungen von Maßnahmen des Führers und die Drohung mit der ’proletarischen Revolution‘.“
Mahnmale
Sein Name steht auf dem 1950 enthüllten Mahnmal in der ÖBB-Hauptwerkstätte (Wien 21, Brünner Straße 68-70), ebenso auf dem Mahnmal am Hainburger Friedhof.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien